Die Informationsveranstaltung der Stadt Remagen über die Renaturierung des Unkelbachs im unteren Bachlauf hat deutlich gemacht, dass Unkelbach i.S. Hochwasserschutz vernachlässigt wird und man die Sorgen der Menschen offensichtlich an verantwortlichen Stellen beim Kreis Ahrweiler und der SGD Nord (Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz) nicht ernst nimmt!
Mehr als 15 Mandatsträger der FBL Remagen waren unter den mehr als 60 Zuhörern in der Unkelbacher Mehrzweckhalle anwesend, um sich nicht nur solidarisch zu zeigen, sondern auch etwas über den Stand der Hochwasserschutzmaßnahmen oberhalb der Ortslage zu erfahren.
Für die Renaturierung des Unkelbachs im unteren Bachlauf hat die Stadt eine erneute Prüfung von alternativen Möglichkeiten und die weitere Einbindung des Ortsbeirates zugesagt. Das begrüßt die FBL ausdrücklich, nur so kann man Verdrossenheit entgegenwirken und diese erheblichen geplanten Mengen an einzubringendem Schüttgut noch einmal überprüfen!
Da die Hochwassergefahr jedoch von einer ganz anderen Stelle droht, ist es nicht mehr hinnehmbar, dass die Lebensgrundlagen und die Sachwerte der Menschen in Unkelbach in einem Behördenpingpong zwischen Kreis Ahrweiler und SGD Nord zerrieben werden! Die Aussage von Bürgermeister Björn Ingendahl, dass die Zuständigkeiten für Entscheidungen über Schüttungen und sonstige Maßnahmen zur Reduzierung der Fließgeschwindigkeit und der Wassermenge bei Starkregen zwischen Unkelbach und Oedingen ständig zwischen der Kreisverwaltung Ahrweiler und der SGD Nord in Koblenz hin und hergeschoben werden, hat deutlich gemacht, dass die Menschenleben und die hart erarbeiteten Sachwerte von Bürgern in Unkelbach der ach so schön anzuschauenden Wasserfließgeschwindigkeit bei Starkregen untergeordnet werden!
Jeden Tag schauen die Menschen in Unkelbach in der derzeitigen Wetterlage mit großer Sorge zum Himmel und hoffen, dass es nicht zu einem Starkregen-ereignis kommt! Viele Anwohner in der Oberdorfstraße, Schulstraße sowie Am Bach und Am Mühlenweg können ihr Hab und Gut nicht mit Barrikaden oder Sperren schützen. Jedes Mal kommt es zu erheblichen Schäden, Versicherungen kündigen den Schutz für solche Häuser. Das kann doch kein Verantwortlicher einfach so hinnehmen, mit den Schultern zucken und dann von einem Jahrhundertereignis sprechen, das innerhalb von 10 Jahren bereits 3-mal aufgetreten ist!
Es gibt Möglichkeiten, die Fließgeschwindigkeit des Wassers sowie die plötzlich auftretende Wassermenge bei Starkregen zu reduzieren bzw. zu kanalisieren.
Man muss es wollen! Und das geht dann auch unter Beachtung des Naturschutzes! Aber der Schutz der Menschen muss an erster Stelle stehen!
Ein Blick auf die Grafschaft zeigt, was in Sachen Hochwasserschutz geht und mit welcher Geschwindigkeit!
Die fundamentalen Interessen der Menschen so zwischen den Behörden zu zerreiben und nichts zu tun, müsste eigentlich die Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz auf den Plan rufen!
Die FBL Remagen wird Frau Ministerpräsidentin Dreyer über das Vorgehen des Kreises und der ADD (Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier) schriftlich in Kenntnis setzen!